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2019: »Fridays for Future« – Hundertausende demonstrieren für besseren Klima- und Umweltschutz

Was im Herbst 2018 mit dem Protest der schwedischen Schülerin Greta Thunberg vor dem Parlament in Stockholm eher unscheinbar begann, weitete sich innerhalb von nur einem Jahr zu einer der größten globalen Umweltbewegungen in der Gegenwart aus. Wochenlang blieb Greta freitags dem Schulunterricht fern, um gegen die Handlungslosigkeit der Regierungen und für Klima- und Umweltschutz zu demonstrieren. Von Woche zu Woche folgten mehr, vornehmlich junge Menschen ihrem Beispiel. Der Freitag prägte den Namen der Bewegung und wurde zu einem Mahnmal für die Politik. Am 20. September 2019 demonstrierten mehrere Millionen Menschen in mehr als 2 000 Städten in 129 Staaten weltweit für eine aktive Klimapolitik und den Schutz der Umwelt durch die Politik.

Daten und Fakten

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Umwelt

Demographische Situation der Haushalte

Liniendiagramm zeigt die Haushalte nach der Haushaltsgröße und durchschnittliche Bevölkerung 1991 bis 2019

Die persönliche Lebensführung wirkt auf unsere Umwelt. In einem Einpersonenhaushalt steht pro Person im Vergleich zu einem Mehrpersonenhaushalt eine größere Wohnfläche zur Verfügung, Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände (z. B. Waschmaschinen und andere technische Geräte) erfahren eine geringere Auslastung und der spezifische Energieverbrauch (z. B. Heizenergie und Strom je Person) ist höher. 2019 lebten im Jahresdurchschnitt knapp 4,1 Millionen Menschen in Sachsen, gegenüber 1991 ein Rückgang um 13,7 Prozent. Die Anzahl der Haushalte in Sachsen erhöhte sich dagegen innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten um 8,2 Prozent. Der stärkste Anstieg war zwischen 1995 und 2006 zu verzeichnen. Besonders deutlich nahmen die Einpersonenhaushalte zu, von denen es 2019 reichlich zwei Drittel mehr gab als 1991. Diese Entwicklung verlief seit 1991 zu Lasten der Haushalte mit 3 und mehr Personen und seit 2015 auch zu Lasten der Zweipersonenhaushalte.

Naturraum

Ringdiagramm mit Flächenanteilen nach Nutzungsarten an der gesamten Bodenfläche des Freistaates Sachsens

Das ökologische Gleichgewicht unserer Umwelt wird durch die Versiegelung des Bodens sowie durch die Zerschneidung von Landschaften und Naturräumen beeinflusst. Ein Indikator ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche, dessen scheinbar geringer Anteil an der gesamten Bodenfläche in Sachsen von 11,3 Prozent in 2000 auf 13,7 Prozent im Jahr 2020 gestiegen ist. Das entspricht 2000 bis 2020 einer Steigerung um 21 Prozent. Dabei wurde eine Fläche der Größe von rund 24 000 Fußballfeldern neu versiegelt, die damit ihre natürliche Funktion zunächst verloren hat. Insgesamt sind 44 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Das sind 6 Prozent der gesamten Bodenfläche.

Methodischer Hinweis

Die »Siedlungs- und Verkehrsfläche« dient der Berechnung des Nachhaltigkeitsindikators »Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche«. Sie wird berechnet aus der Summe von »Siedlung« und »Verkehr« abzüglich der Summe aus »Bergbaubetrieb« und »Tagebau, Grube, Steinbruch«.

Wasserbedarfe

Die sächsischen Haushalte und das Kleingewerbe bezogen 2019 knapp 143 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung. In sächsischen Betrieben wurden dagegen mehr als 155 Millionen Kubikmeter eingesetzt und für betriebliche und soziale Zwecke genutzt. Davon entfielen je knapp 40 Prozent auf das Verarbeitende Gewerbe und die Energieversorgung. Betriebe des Bergbaus inkl. der Gewinnung von Steinen und Erden verwendeten ca. 10 Prozent, während für die Landwirtschaft nur 5,5 Prozent eingesetzt wurden. Seit 2007 steigt der Wasserbedarf sächsischer Betriebe um jährlich durchschnittlich knapp 1,3 Prozent.

Umgang mit Haushaltsabfällen

Ringdiagramm zeigt den Anteil einzelner Abfallarten an den durch die öffentliche Müllabfuhr eingesammelten Abfällen in Sachsen 2019

Die öffentliche Müllabfuhr sammelte in Sachsen 2019 insgesamt knapp 1,4 Millionen Tonnen Abfall aus den privaten Haushalten und dem Kleingewerbe ein. Das entspricht 339 Kilogramm je Einwohnerin und Einwohner. Der größte Anteil entfiel mit fast einer halben Million Tonnen auf den Hausmüll (121 Kilogramm je Einwohnerin und Einwohner). An sächsische Abfallbehandlungsanlagen wurden 2019 mehr als eine halbe Million Tonnen Hausmüll geliefert. Jährlich durchschnittlich 60 Prozent dieses Hausmülls entfiel seit 2006 auf mechanisch (-biologische) Abfallbehandlungsanlagen. Hier wird der Hausmüll sortiert und anschließend zumeist verrottet/vergärt. Nicht verwertbare Anteile werden in letzter Instanz verbrannt.

Treibhausgasemissionen

Diagramm mit gestapelten Säulen zeigt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen 1990 bis 2017

Die Veränderungen bei den Treibhausgasemissionen wurden in Sachsen wesentlich durch Kohlendioxid bestimmt. Dessen Anteil an den Gesamtemissionen im Zeitraum von 1990 bis 2017 schwankte zwischen 88 Prozent in 2000 und 93 Prozent in 2017. Die Ergebnisse wurden maßgeblich durch die Verstromung der Braunkohle in den sächsischen Wärmekraftwerken beeinflusst. Seit Anfang der 1990er Jahre erfolgte bei diesen wie im gesamten Energiesektor ein grundlegender Umbau durch Stilllegungen, Modernisierungen und Neubauten, der zur Jahrtausendwende weitestgehend abgeschlossen war. Nach 2000, dem Jahr mit den geringsten Treibhausgasemissionen (47 Prozent im Vergleich zum Wert von 1990) stiegen diese bis 2003 um 8 Prozentpunkte bzw. bis auf 55 Millionen Tonnen CO2-Aquivalente an. Seitdem verharrten sie mit leichten jährlichen Schwankungen unter diesem Niveau. Bei Lachgas und Methan entfiel der stärkste Rückgang der Emissionen ebenfalls auf den Zeitraum 1990 bis 2000. Während die Lachgasemissionen danach auf dem 2000 erreichten Niveau verblieben, gingen die Methanemissionen weiter zurück.

Rohstoffentnahme

Diagramm mit gestapelten Säulen zeigt die Entnahme verschiedener Rohstoffe.

Die mit einem massiven Eingriff in die Natur verbundene Förderung von Braunkohle prägt das Bild der Rohstoffentnahme in Sachsen. Von 1994 bis 2018 entfielen ca. 78 Prozent der gesamten Entnahmen auf diesen fossilen Energieträger. Zur Gewinnung von einer Tonne Braunkohle, mussten rund neun Tonnen Abraum bewegt werden. Ohne Betrachtung der Braunkohleförderung ging die Rohstoffentnahme in Sachsen von 1994 bis 2018 um knapp ein Drittel zurück.

Umweltschutzwirtschaft

Diagramm mit gestapelten Balken zeigt die Umsätze der Umweltschutzwirtschaft 2010 bis 2018 nach Wirtschaftszweigen

Insgesamt 6,4 Milliarden Euro wurden 2018 in Sachsen von der Umweltschutzwirtschaft, einem Querschnittsbereich der Volkswirtschaft, erwirtschaftet. Darunter profitierte das Verarbeitende Gewerbe mit einem Anteil von 47 Prozent an diesem Umsatz am stärksten. Nach einem hauptsächlich auf Entwicklungen im Bereich der Solarenergiebranche zurückzuführenden Tiefpunkt im Jahr 2013, in dem der Umsatz auf 4,5 Milliarden Euro gefallen war, konnte die sächsische Umweltschutzwirtschaft ihren Umsatz danach bis 2018 und damit bereits das fünfte Jahr in Folge stetig wieder steigern.
Die Beschäftigtenzahlen in der Umweltschutzwirtschaft blieben dagegen von den deutlichen Schwankungen, die sich bei den Umsätzen von 2010 bis 2013 zeigten, weitestgehend unbeeinflusst. Bis auf 2013, in diesem Jahr gab es einen leichten Rückgang zum Vorjahr, stieg die Zahl der Beschäftigten von 2010 bis 2018 stetig jedes Jahr. 2018 waren 34 300 Beschäftigte in der Umweltschutzwirtschaft tätig und damit 31 Prozent mehr als 2010.

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