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2014: Trockenster Winter seit 18 Jahren ist im März 2014 vorbei

Der meteorologische Winter beginnt am 1. Dezember und endet am 28. bzw. 29. Februar. Ein normaler mitteleuropäischer Winter bietet mit Schneefällen, Tauwetter und eisig kalten Nächten viel Abwechslung. Der Winter 2013/2014 war jedoch der trockenste Winter seit 1996. In Sachsen fiel in den drei Wintermonaten weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Niederschlages (65 l/m2 gegenüber 152 l/m2 in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990). Selbst im Jahrhundertsommer 2003 fiel mehr Niederschlag als in diesem Winter. Gleichzeitig war der Winter einer der mildesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Im Vergleich dazu lag die Durchschnittstemperatur im Winter 2019/2020 mit 3,9 Grad Celsius in Sachsen ein Grad höher als im Winter 2013/2014, die Niederschlagsmenge war ebenfalls höher, allein im Februar fielen 100 l/m2 der Gesamtmenge Niederschlag von 155 l/m2. Dieser Winter verzeichnete mit 180 Sonnenstunden rund 40 Stunden weniger Sonnenschein als der Winter 2013/2014. [2014: 1;2]

Daten und Fakten

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Straßenverkehrsunfälle

Auswirkungen der Witterungsverhältnisse auf die Straßenverkehrsunfälle

Säulendiagramm zeigt Anzahl der verunglückten Nutzerinnen und Nutzer von Fahrrädern und Motorzweirädern sowie der verunglückten Fußgängerinnen und Fußgänger im 1. Quartal 2014, 2019 und 2020

Die Anzahl und Schwere von Straßenverkehrsunfällen in einem Jahr hängt nicht unwesentlich von den Witterungsverhältnissen in diesem Zeitraum ab. Bei im Frühjahr relativ zeitig milden Temperaturen und wenig Niederschlag ist der Aufenthalt im Freien angenehm. Dann sind häufiger die witterungsabhängigen Fortbewegungsmittel wie Motorzweiräder und Fahrräder sowie mehr Fußgängerinnen und Fußgänger auf den Straßen zu beobachten. Die verstärkte Verkehrsteilnahme hat in der Regel einen Anstieg an Straßenverkehrsunfällen zur Folge, an denen diese Fahrzeuge bzw. die Fußgängerinnen und Fußgänger beteiligt sind. Im ersten Quartal 2014 stieg die Zahl der verunglückten Fahrradfahrenden auf die sehr hohe Zahl von 669, im Vergleichszeitraum 2020 waren es 634 Personen. Auch bei den Fahrerinnen und Fahrern sowie den Mitfahrerinnen und Mitfahrern von Motorzweirädern bedeuteten die 179 Verunglückten im ersten Quartal 2020 den höchsten Wert in einem ersten Quartal seit dem Jahr 2014 mit 182 Betroffenen.

Der Einfluss der Witterung im ausgehenden Winter auf die Zahl der verunglückten, vor der Witterung ungeschütztem Personen im Straßenverkehr wird besonders deutlich bei einem Vergleich der Monate Januar bis März 2014 mit den entsprechenden Vorjahresmonaten mit einem langen relativ schneereichen Winter. So hatte sich die Zahl der verunglückten Fahrradfahrenden im ersten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum weit mehr als verdoppelt. Bei den selbst- bzw. mitfahrenden Personen auf Motorzweirädern hat sich die Zahl der Verunglückten sogar vervierfacht. Auch bei den Fußgängerinnen und Fußgängern lag die Anzahl der Verunglückten um 14 Prozent über dem Wert vom Jahresbeginn 2013. Sehr tragisch waren sieben getötete Personen auf Motorzweirädern im ersten Quartal 2014. Von Januar bis März 2013 wurde eine Person getötet.

Der Vorjahresvergleich der Monate Januar bis März 2020 ergab eine Zunahme der verunglückten Personen auf Fahrrädern im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent, bei den Fahrerinnen und Fahrern sowie Mitfahrenden von Motorzweirädern sogar um 28 Prozent. Bei den Fußgängerinnen und Fußgängern ging die Anzahl der Verunglückten um 21 Prozent zurück. Tragisch waren fünf getötete Personen auf Motorzweirädern im ersten Quartal 2020. Von Januar bis März 2019 gab es zwei Getötete. Der sächsische Winter 2020 war zunächst kühl und trocken, der Februar war sehr mild und niederschlagsreich, Schnee behinderte den Verkehr eher selten. Im Winter 2019 wurden tiefere Temperaturen und mehr Schnee verzeichnet.

Langfristige Entwicklung der Straßenverkehrsunfälle

Flächendiagramm zeigt Bei Straßenverkehrsunfällen verunglückte Nutzerinnen und Nutzer von Fahrrädern und Motorzweirädern sowie Fußgängerinnen und Fußgänger 1995 bis 2020

Langfristig ist die Zahl der Verkehrsunfälle und der Verunglückten seit Beginn der Erhebung in dieser Form Anfang der 1990er Jahre kontinuierlich zurückgegangen. Mussten 1995 von der Polizei noch rund 20 500 Unfälle mit Personenschaden mit 26 200 verletzten und 649 getöteten Personen aufgenommen werden, so verringerte sich die Meldungen 2020 im Vergleich zu diesem Zeitraum um 41 Prozent der Unfälle und 44 Prozent der Verletzten sowie 77 Prozent der Getöteten. Das trifft im Wesentlichen auch auf die verunglückten Personen auf Motorzweirädern und Fußgängerinnen und Fußgänger zu. Bei den Fahrradfahrenden ist die Zahl der Verletzten gegenüber 1995 dagegen deutlich gestiegen auf 4 470 Personen. Hier ist die Zahl der getöteten Personen auf die Hälfte gesunken. Die gestiegenen Zahlen der verletzten Fahrradfahrenden dürften auch damit zusammenhängen, dass Fahrradfahren aus unterschiedlichen Gründen sehr beliebt geworden ist. Es gibt aber keine Zahlen in der amtlichen Statistik, mit denen man die verstärkte Fahrradnutzung belegen könnte.

Weitere Einflussfaktoren auf die Schwere der Verkehrsunfälle

Im Straßenverkehr sind Personen, die zu Fuß oder auf Zweirädern unterwegs sind gegenüber Pkw-Nutzenden nicht von einer Karosse geschützt. Insbesondere bei Personen auf Motorzweirädern, bei denen zusätzlich hohe Geschwindigkeiten eine Rolle spielen, sind die Folgen von Straßenverkehrsunfällen oft schwerwiegend. So verunglückte hier jede sechste Person schwer. Die Zahl der Getöteten (17 Personen) sank jedoch auf den niedrigsten Stand seit 1995.

Zwei Ringdiagramme zeigen Fahrerinnen und Fahrer sowie Mitfahrerinnen und Mitfahrer von Fahrrädern bei Straßenverkehrsunfällen im Jahr 2020 nach Altersgruppen

Bei den Fußgängerinnen und Fußgängern verloren zwei von 100 Verunglückten ihr Leben. Hier spielte das Alter der Personen und damit auch die körperliche Verfassung eine Rolle. Ältere Verkehrsteilnehmende erleiden bei Verkehrsunfällen besonders oft auch schwerere Verletzungen. Im Jahr 2020 war mehr als die Hälfte aller Getöteten und mehr als ein Drittel aller Schwerverletzten 65 Jahre oder älter. Ähnliche Anteile gab es regelmäßig in den letzten Jahren. 15 Prozent aller an einem Verkehrsunfall beteiligten Fahrradfahrenden im Jahr 2020 waren älter als 65 Jahre. Der Anteil dieser Altersgruppe an den getöteten und schwerverletzen Fahrradfahrenden betrug jedoch 26 Prozent. Dagegen waren 17 Prozent der im Jahr 2020 an Unfällen beteiligten Fahrradfahrenden 25 bis unter 35 Jahre alt. Bei den Schwerverletzten und getöteten Fahrradfahrenden zählte jede bzw. jeder Zehnte zu dieser Altersgruppe.

Aber nicht nur die Witterung und das Alter der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer haben einen wichtigen Einfluss auf die Zahl und die Schwere der Verletzungen bei Unfällen mit Motorzweirädern und Fahrrädern. Auch regionale Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gab es im Jahr 2020 nach der Stadt Dresden die meisten verunglückten Kraftradnutzerinnen und ‑nutzer. In den Städten Dresden und Leipzig verunglückte in den letzten Jahren etwa die Hälfte aller Fahrradfahrenden. Aber auch im Landkreis Bautzen mit vorwiegend flachem Gelände gibt es viele verunglückte Fahrradfahrende.

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