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2010: Haltung von Legehennen in konventionellen Batterie-Käfigen beendet

Das auf eine EU-Richtlinie zurückgehende Verbot der Legehennenhaltung in konventionellen Käfigen gilt europaweit seit 1. Januar 2012. [2010: 1] Zwei Jahre früher war bereits zum 1. Januar 2010 in Deutschland das endgültige Aus der herkömmlichen Käfighaltung in Geflügelbetrieben mit Legehennen besiegelt worden. Die Legehennenhaltung erfolgt seitdem nur noch in Kleingruppen-, Boden- und Freilandhaltung sowie in ökologischer Erzeugung. Damit einher geht auch eine gewaltige Strukturänderung in den Eier produzierenden Betrieben. [2010: 2] Die Entwicklung hin zu besseren Haltungsbedingungen von Tieren setzt sich auch künftig fort. Der Bundesrat beschloss am 6. November 2015 die Beendigung der Haltung von Legehennen in Kleingruppen in sogenannten ausgestalteten Käfigen. Hierfür ist eine Auslauffrist für bestehende Betriebe bis Ende 2025 vorgesehen. [2010: 3]

Daten und Fakten

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Viehwirtschaft

Zahl der Legehennenplätze

Anfang der 1990er Jahre gab es in Sachsen rund 3,5 Millionen Haltungsplätze, davon die meisten in Form der Käfighaltung. Ein erster Einschnitt ist im Jahr 1997 zu beobachten, hier musste der einzelnen Henne mehr Platz im Käfig zugestanden werden, die Zahl der Legehennenplätze sank um acht Prozent. Im folgenden Jahr wurde die frühere Größenordnung wieder erreicht. Ab 2005 lag die Zahl der Haltungsplätze bei über vier Millionen. Mit dem Aus für die Käfighaltung in Deutschland im Jahr 2010 sank die Zahl der Haltungsplätze auf rund 3,4 Millionen und blieb in den Folgejahren in der Größenordnung von 3,6 bis 3,7 Millionen. Das heißt, die Marke von vier Millionen wurde nicht mehr überschritten.

Methodischer Hinweis

Die Haltung von Legehennen und die Erzeugung von Konsumeiern werden statistisch durch eine monatliche Erhebung in Unternehmen mit mindestens 3 000 Legehennenplätzen erfasst.

Wandel in der Struktur der Haltungsformen bei Legehennen

Liniendiagramm zeigt die Legehennenplätze nach Haltungsformen am 1. Dezember 1991 bis 2020

In der Struktur der Legehennenhaltung ist ein deutlicher Wandel zu erkennen. Ende der 1990er Jahre ging zunächst der Anteil der Käfighaltung zurück.

Von 2008 zu 2009 halbierte sich die Zahl der Käfighaltungsplätze von 3,2 Millionen auf 1,6 Millionen. 2010 waren alle herkömmlichen Käfigplätze aus der Produktion genommen. Die rund 220 000 Plätze in der Kleingruppenhaltung wurden entsprechend der EU-Richtlinie neu errichtet. Im Gegenzug erhöhten sich die Zahl und die Anteile der anderen Haltungsformen.

Die Bodenhaltung entwickelte sich in Sachsen zur vorherrschenden Haltungsform. Hierbei werden die Hennen in geschlossenen Ställen gehalten, in denen sich die Tiere frei bewegen können.

Ringdiagramme zeigen Haltungsplätze in Deutschland (außen) und Sachsen (innen) 2008 und 2020 nach Haltungsformen

Daneben werden die Freilandhaltung und die Ökologische Erzeugung als Haltungsformen unterschieden. Anfang der 1990er Jahre gab es dafür in Sachsen weniger als 100 000 Haltungsplätze, 2004 wurde die Marke von 300 000 überschritten. Zuletzt (2020) waren es rund 500 000 Legehennenplätze, davon 350 000 in Freilandhaltung und 150 000 in Ökologischer Erzeugung.

Zwischen Sachsen und Deutschland insgesamt lassen sich Unterschiede bei den Strukturen der Haltungsformen erkennen. Während die Bodenhaltung 2020 im deutschen Mittel knapp zwei Drittel (62 Prozent) ausmacht, sind es in Sachsen rund 86 Prozent.

Eiererzeugung

Säulen- und Liniendiagramm zeigt Eiererzeugung und Legeleistung 1991 bis 2020

Schließlich stellt sich die Frage, wie viel Eier von den Legehennen in Sachsen erzeugt werden. Anfang der 1990er Jahre waren es rund 600 Millionen Eier jährlich. Ab dem Jahr 2000 hatte sich die Eiererzeugung auf zum Teil mehr als eine Milliarde erhöht, wobei es zwischen den Jahren durchaus Schwankungen gab. Mit dem Abbau der Käfighaltungskapazitäten im Jahr 2009 sank auch die Eiererzeugung auf rund 900 Millionen Stück und 2010 schließlich auf gut 700 Millionen Stück. Der Rückgang ist damit zu erklären, dass der Umbau der bestehenden Ställe mit herkömmlichen Käfigen zu Bodenhaltungsplätzen einen beachtlichen Aufwand an finanziellen Mitteln und Zeit erforderte. Ab 2011 hat sich die Eiererzeugung in Sachsen auf einem Niveau von reichlich 900 Millionen Stück stabilisiert.

Eine Henne legt im Jahresdurchschnitt rund 300 Eier. In den frühen 1990er Jahren hat sich die sogenannte Legeleistung zwar noch etwas erhöht, seither ist sie aber nahezu konstant.

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