2006: Neue Rechtschreibung gilt verbindlich für alle Schulen in der Bundesrepublik Deutschland
Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Anweisungen zur Orthografie in Schulen. Ab 1. Januar 1903 galt für die Behörden, ab 1. April 1903 an den Schulen die Orthografie nach Konrad Duden. Der »Duden« wurde regelmäßig weiterentwickelt, was nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem »Ost-« und einem »Westduden« führte. In den 1980er Jahren erfolgte die Koordinierung der Arbeit an der deutschen Orthografie der einzelnen deutschsprachigen Länder durch die Gründung eines internationalen Arbeitskreises. Dieser leitete 1994 einen Vorschlag zur Neuregelung der Orthografie der deutschen Sprache an die politischen Entscheidungsinstanzen weiter. Die Kultusministerkonferenz beschloss für Deutschland die Einführung der neuen Rechtschreibung ab dem 1. August 1998. In der Folgezeit kam es zu massiver Kritik an der Reform und zur Umkehr einzelner Bundesländer und Verlage zur früheren Rechtschreibung. Am 2. März 2006 wurde einer reformierten Rechtschreibreform zugestimmt und am 1. August 2006 verbindlich in den Schulen eingeführt. [2006: 1]
Daten und Fakten
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Entwicklung der Schülerzahl
In Sachsen wurde im Schuljahr 2020/2021 an 1 542 allgemeinbildenden Schulen unterrichtet. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler hat sich nach einem Rückgang bis zum Schuljahr 2009/2010 weiter erhöht und beträgt 385 122 im Schuljahr 2020/2021. Gegenüber 1992 ging die Schülerzahl um 232 875 bzw. fast 38 Prozent zurück.
37 597 Kinder wurden 2020 neu eingeschult. Gegenüber 1993 hat sich die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger um 20 319 bzw. ein Drittel verringert. Die wenigsten Einschulungen wurden in diesem Zeitraum im Jahr 2001 mit 23 587 erfasst. Seitdem erhöhte sich die Anzahl der Einschulungen wieder. Der überwiegende Teil der Schulanfängerinnen und Schulanfänger (96,1 Prozent) begann seine Schullaufbahn an einer Grundschule, 3,2 Prozent an einer Förderschule und 0,7 Prozent an einer Freien Waldorfschule.
Schülerinnen und Schüler mit über das normale Maß hinausgehenden Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben können durch zielgerichtete pädagogische und therapeutische Maßnahmen zeitweilig für zwei Jahre überwiegend in Klassenstufe 3 in den dafür eingerichteten Lese- und Rechtschreibklassen (LRS-Klassen) gefördert werden.
Absolventinnen und Absolventen sowie Abgängerinnen und Abgänger
30 729 Schulentlassene verließen im Jahr 2020 die allgemeinbildenden Schulen im Freistaat Sachsen. Das waren 196 weniger als im Vorjahr und 18 238 bzw. ein Drittel weniger als im Jahr 1993. Von 1995 bis 2008 überstieg die Zahl der Schulentlassenen die der Schulanfängerinnen und Schulanfänger. 2009 gab es erstmals wieder mehr ABC-Schützen als Schulabgängerinnen und Schulabgänger.
In den letzten Jahren veränderte sich nicht nur die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen bzw. Abgängerinnen und Abgänger sondern auch die Struktur bezüglich der erreichten Abschlüsse. Am Ende des Schuljahres 2019/2020 verließ etwas mehr als die Hälfte (51,3 Prozent bzw. 15 760) aller Schulentlassenen die Schule mit einem Realschulabschluss. 32,5 Prozent bzw. 9 989 erhielten die allgemeine Hochschulreife, 8,2 Prozent schlossen die allgemeinbildende Schule mit einem Hauptschulabschluss (2 525) ab und 8 Prozent gingen ohne Hauptschulabschluss von der Schule.
Lehrpersonen an allgemeinbildenden Schulen
31 256 Lehrpersonen waren an den allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2020/2021 voll- bzw. teilzeitbeschäftigt. Das waren 24,1 Prozent weniger als im Schuljahr 1992/1993 (41 182). Vom Lehrerrückgang in den letzten Schuljahren waren fast alle Schularten betroffen, am stärksten die Oberschulen mit einem Rückgang um 6 091 Lehrerinnen und Lehrer (39,7 Prozent). 60 Prozent der Lehrpersonen an allgemeinbildenden Schulen waren im Schuljahr 2020/2021 vollzeitbeschäftigt.
Im Schuljahr 2020/2021 betrug das Durchschnittsalter der voll- bzw. teilzeitbeschäftigten Lehrpersonen an den allgemeinbildenden Schulen in Sachsen 48 Jahre. Mehr als ein Drittel (38,3 Prozent) aller Lehrerinnen und Lehrer im Schuljahr 2020/2021 war 55 Jahre und älter.
Auf eine Lehrperson an allgemeinbildenden Schulen entfielen im Schuljahr 2019/20 rechnerisch 13,5 Schüler. Damit lag Sachsen knapp über dem Bundesdurchschnitt und an 3. Stelle im Vergleich aller Bundesländer (Platz 1 Schleswig-Holstein 13,7).
Schulart/ Bildungsbereich | Sachsen | Deutschland |
---|---|---|
Grundschulen | 16,0 | 15,6 |
Oberschulen | 13,6 | x |
Sekundarbereich I an Gymnasien | 14,6 | 14,8 |
Sekundarbereich II an Gymnasien | 11,4 | 11,6 |
Insgesamt | 13,5 | 13,1 |
Quelle: Kultusministerkonferenz, Dokumentation 227 - Mai 2021