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2002: August-Hochwasser – die »Jahrhundertflut«

Tagelange Regenfälle führten im August 2002 zu schweren Überschwemmungen. In Sachsen übertraf das Hochwasser im Flussgebiet der Elbe flächendeckend die Ereignisse des letzten großen Hochwassers von 1954. Neben den länger andauernden Hochwassern in den Tälern der Elbe und anderer größerer Nebenflüsse, wie der Mulde, führten kurzzeitige, aber dafür heftige Überflutungen in zum Teil kleinen und kleinsten Bächen zu verheerenden Schäden an Bauwerken und in der Natur. Am 16. August 2002 wurde der Bahnverkehr über die Elb-Brücken eingestellt. Am 17. August erreichte der Elbpegel bei Dresden-Altstadt 9,40 Meter. An diesem und den folgenden Tagen konnte die Elbe zwischen der tschechischen Grenze und Hamburg lediglich über die Autobahnbrücke der A4 in Dresden gequert werden. Die flussabwärts gelegenen Bundesländer erreichte der Hochwasserscheitel zeitversetzt.

Daten und Fakten

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Bauhauptgewerbe

»Boomjahre« des sächsischen Baugewerbes 1994 bis 1997

Flächendiagramm zeigt den Baugewerblichen Umsatz im Bauhauptgewerbe 1991 bis 2020 nach ausgewählten Bauarten.

Im Zusammenhang mit dem Baugeschehen stellte die Einführung der D-Mark in der DDR am 1. Juli 1990 die erste wichtige Zäsur dar: nun konnte gebaut werden!

Den Zeitraum von 1994 bis 1997 kann man als die »Boomjahre« des sächsischen Baugewerbes bezeichnen. Im Rohbau war der Umsatz 1997 bereits leicht zurückgegangen, im Ausbaugewerbe wurde in diesem Jahr der Spitzenwert erwirtschaftet. Die stärksten Umsatzsteigerungen verbuchten in dieser Zeit der Wohnungsbau und der Wirtschaftsbau (Errichtung neuer Betriebs- und Bürogebäude).

Struktureller Rückbau bis Mitte der 2000er Jahre

Flächendiagramm zeigt die geleisteten Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe 1991 bis 2020 nach ausgewählten Bauarten

In den Folgejahren, bis in die Mitte der 2000er Jahre, ist der Umsatzrückgang im sächsischen Baugewerbe ein Zeichen des strukturellen Rückbaus. Die Überkapazitäten in der Bauwirtschaft der neuen Länder, wurden zurückgefahren. Im Jahr 2003 lag der Umsatz im Bauhauptgewerbe entgegen dem mittelfristigen Trend über dem Vorjahreswert. Das war ganz wesentlich eine Folge des Hochwassers vom August 2002.

Die Zerstörungen durch das Hochwasser machten sich beim Wiederaufbau bzw. bei der Reparatur besonders in den Bausparten Straßenbau und öffentlichen Tiefbau durch Umsatzsteigerungen bemerkbar. Aber auch im Wohnungsbau wurde der mittelfristige Umsatzrückgang zeitweilig unterbrochen.

Noch deutlicher werden die Auswirkungen des Hochwassers auf das sächsische Baugewerbe, wenn man das Merkmal »geleistete Arbeitsstunden« betrachtet. Im Tiefbau wurden 2003 mehr Arbeitsstunden geleistet als im Vorjahr, besonders im Straßenbau und öffentlichen Tiefbau. Auch 2004 blieben die Stundenumfänge noch auf diesem Niveau. Erst 2005 setzte sich die längerfristige rückläufige Tendenz wieder deutlich durch.

Im Hochbau dagegen waren Auswirkungen des Augusthochwassers von 2002 zwar ebenfalls vorhanden, statistisch lassen sie sich jedoch nicht erkennen. Die langfristig wirkende rückläufige Tendenz überlagert den kurzfristig infolge der Beseitigung von Hochwasserschäden aufgetretenen Anstieg sowohl beim Umsatz als auch bei den geleisteten Arbeitsstunden.

Einfluss der Krise 2009 und weitere Entwicklung

In der zweiten Hälfte der 2000er Jahre erlebte das Baugewerbe eine gewisse Stabilisierung bei den Umsätzen und geleisteten Arbeitsstunden. Mit der Überwindung des Krisenjahres 2009 setzte 2010 ein leichter fast durchgängiger Anstieg des baugewerblichen Umsatzes in allen Sparten ein. Dieser nahm an Dynamik zu und erreichte im Jahr 2019 seinen bisherigen Höhepunkt. Von der Corona-Krise unbeeindruckt setzte sich der positive Trend bis ins Jahr 2021 weiter fort.

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